Felix Mendelssohn hat herrliche Musik komponiert, wie schade, daß man sie so wenig im Konzertsaal zu hören bekommt und wie schön, daß man ihm gestern im Festspielhaus ein ganzes Konzert widmete, das auch noch besonders gut gelang.
Seit 1988 bin ich steter Besucher des Badischen Staatstheaters. Bei vielen Opern-, Theater-, Konzert- und Ballettvorstellungen im Jahr und Besuchen in anderen Städten verliert man schon mal den Überblick. Dieser Tagebuch-Blog dient mir seit der Spielzeit 2011/12 als elektronische Erinnerung. Bitte beachten Sie meine Intention: ich bin kein Journalist oder Kritiker, sondern schreibe hier lediglich persönliche Eindrücke, private Ansichten und Vermutungen für mich und Angehörige nieder.
Sonntag, 18. Dezember 2016
Samstag, 17. Dezember 2016
Tschaikowsky - Der Nußknacker, 16.12.2016
Jetzt kann Weihnachten kommen! Restlos ausverkauft war die gestrige Wiederaufnahme des Nußknackers, als sich der Vorhang hob, gab es wieder Aaaahhh's und Oooohhhh's und Freude über das unproblematische Bühnenbild. Überraschenderweise gab es Debütanten: Lisa Pavlov und Timoteo Mock übernahmen die Hauptrollen, beide aufgeregt, die Hebefiguren waren noch mit Zittrigkeiten, der Ausdruck noch nicht ganz ausgefeilt, doch der Einsatz stimmte und überzeugte. Bruna Andrade als Weihnachtsfee und Admill Kuyler als Scrooge agierten auf gewohnt hohem Niveau, die Schülerinnen
der Ballettschule Lagunilla & Reijerink stahlen im zweiten Akt mit ihrem herzerwärmenden Auftritt erneut fast allen die Schau. Höhepunkt war der orientalische Tanz mit perfekten Tänzern: Blythe Newman und Zhi Le Xu , dem auch als Todesgeist seine bisher überzeugendste Charakterisierung gelang und der im ersten Akt wieder wunderbar hohe und lange Sprünge zeigte. Harriet Mills, gestern Solistin im Kristallwalzer, hat auf ihrem englischsprachigen Ballett-Blog über ihre Erfahrungen mit dem Nußknacker geschrieben: https://aballetoflife.com/2016/12/10/tis-the-season-to-be-dancing/
Freitag, 16. Dezember 2016
Wer inszeniert 2018 Lohengrin in Bayreuth?
Es gehen Gerüchte um, daß Regisseur Yuval Sharon diese Aufgabe übernehmen könnte, der in Karlsruhe gerade die Walküre (mehr hier) und zuvor Dr. Atomic (mehr hier) inszeniert hat. Das würde passen, in Bayreuth soll 2018 die Bühne zum Lohengrin vom Maler Neo Rauch gestaltet werden und visuell auffällige Inszenierungen entsprechen Sharon. Katharina Wagner hatte Regisseur Tobias Kratzer nach seinen Karlsruher Meistersingern (mehr hier) bereits nach Bayreuth verpflichtet, 2019 wird er im Festspielhaus Tannhäuser zeigen. Justin Browns Wagner-Zyklus hätte damit prominente Auswirkungen, jetzt fehlt nur noch, daß man auch Brown als Dirigent nach Bayreuth engagiert.
Rund um die Baumeisterstraße hört man Gerüchte, daß Tobias Kratzer in der Saison 2017/18 nicht nur die Götterdämmerung inszeniert, sondern auch noch eine andere Oper übernehmen könnte (anscheinend eine Überraschung mit Seltenheitswert). Nach den Meistersingern und dem großartigen Propheten Meyerbeers (mehr hier) wären das sehr gute Neuigkeiten und spannende Perspektiven für die nächste Karlsruher Opernsaison!
(@anonym: Herzlichen Dank für den Hinweis!)
Rund um die Baumeisterstraße hört man Gerüchte, daß Tobias Kratzer in der Saison 2017/18 nicht nur die Götterdämmerung inszeniert, sondern auch noch eine andere Oper übernehmen könnte (anscheinend eine Überraschung mit Seltenheitswert). Nach den Meistersingern und dem großartigen Propheten Meyerbeers (mehr hier) wären das sehr gute Neuigkeiten und spannende Perspektiven für die nächste Karlsruher Opernsaison!
(@anonym: Herzlichen Dank für den Hinweis!)
Montag, 12. Dezember 2016
Wagner - Die Walküre, 11.12.2016
Seit der wackligen Übernahme der Intendanz durch Peter Spuhler manövriert sich das Badische Staatstheater immer wieder orientierungslos wirkend in den Krisen- und Zweifelmodus. Die Intendanz benötigt Erfolge, um zumindest den Anschein qualitativer Normalisierung zu beweisen. Einem prestigereichen Premierenabend wie bei der Walküre kommt dann entscheidende Bedeutung für die Außendarstellung zu - doch auch gestern galt: Mehr Schein als Sein!
Richard Wagners Walküre gehört im Hochgebirge der Opernwelt zu den höchsten Gipfeln des Himalaya. Nichts sollte für einen Regisseur einfacher sein, als diese Oper zu inszenieren, deren Dramatik so offenkundig ist, deren Fallhöhe ihrer Figuren nur alles oder nichts, Sieg oder Niederlage, Macht oder Ohnmacht, Tod oder Leben kennt. Alles ist existentiell, nichts beliebig - Hochspannung zwischen tragischen Wechselfällen. Die Walküre ist groß, größer, überlebensgroß. Regisseur Yuval Sharon erklärte folglich "Man hat selten die Möglichkeit, so ein tolles Stück auf die Bühne zu bringen!“ und lieferte doch nur eine bestenfalls durchschnittliche Arbeit ab, deren Personenregie die Spannung oft nicht trägt oder sie nicht steigern kann. Sängerisch bleibt man dazu klar hinter der letzten Walküre aus dem Jahr 2005 zurück. Die Gewinner der gestrigen Premiere waren Justin Brown und die Badische Staatskapelle sowie Ewa Wolak und auch Katherine Broderick, die neu im Ensemble ist.
Richard Wagners Walküre gehört im Hochgebirge der Opernwelt zu den höchsten Gipfeln des Himalaya. Nichts sollte für einen Regisseur einfacher sein, als diese Oper zu inszenieren, deren Dramatik so offenkundig ist, deren Fallhöhe ihrer Figuren nur alles oder nichts, Sieg oder Niederlage, Macht oder Ohnmacht, Tod oder Leben kennt. Alles ist existentiell, nichts beliebig - Hochspannung zwischen tragischen Wechselfällen. Die Walküre ist groß, größer, überlebensgroß. Regisseur Yuval Sharon erklärte folglich "Man hat selten die Möglichkeit, so ein tolles Stück auf die Bühne zu bringen!“ und lieferte doch nur eine bestenfalls durchschnittliche Arbeit ab, deren Personenregie die Spannung oft nicht trägt oder sie nicht steigern kann. Sängerisch bleibt man dazu klar hinter der letzten Walküre aus dem Jahr 2005 zurück. Die Gewinner der gestrigen Premiere waren Justin Brown und die Badische Staatskapelle sowie Ewa Wolak und auch Katherine Broderick, die neu im Ensemble ist.
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